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Alt 13.05.13
Yarelle Yarelle ist offline
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Zitat:
Zitat von JoeDormann Beitrag anzeigen
Hallo,
die Frage mit dem Leverage ist durchaus berechtigt, und ich weiß es auch nicht genau. Zudem ist das Dein Thread hier, und Dein Konto mit dem Leverage.
Ok, ich halte es zwar für Offtopic da mein persönliches Konto eigentlich nicht zum Thema gehört bzw. darüber diskutiert werden soll aber gut. Ich habe da ein Beispiel für dich JoeDormann. Ich hoffe das beantwortet dir deine Frage zur Leverage und das Verhalten von Leverage!

Zitat:
Leverage-Risiko

Bei ansteigender Verschuldung (leverage) können auch geringe Variationen der Fremdkapitalzinsen oder der Gesamtrentabilität des Projektes starke Ausschläge bei der Eigenkapitalrentabilität erzeugen.

Beispiel 1

Ein Unternehmen kann bei einem Projekt auf das eingesetzte Kapital eine Rendite (rGK) von 10 % erzielen. Das gesamte eingesetzte Kapital beträgt 1.000 € und wurde hälftig durch Eigenkapital und Fremdkapital (also je 500 €) finanziert. Der Gewinn vor Zinsen beträgt somit 100 €. Der FK-Zins, den das Unternehmen dem FK-Geber zahlen muss, beträgt bei 2 % (500 €*0,02=) 10 €. Den Gewinn (90 €) erhält das Unternehmen. Die Eigenkapitalrendite beträgt somit 18 % (90 €/500 €), da dieser Gewinn zur Hälfte aus Eigenkapital erwirtschaftet wurde.

Der Leverage-Effekt ist die Differenz aus Rendite und Zinsaufwand, also 90 € (100 € - 10 €) oder 18 % auf das eingesetzte Eigenkapital.

Beispiel 2

Das gleiche Unternehmen (rGK 10 %, Fremdkapitalzinssatz rFK 2 %) reduziert nun den EK-Anteil am Projekt von 500 € auf 200 €. Für die Lücke kommt FK mit dem unveränderten FK-Zinssatz auf. Somit beträgt das FK nun 800 €.

Aus den unveränderten Rohgewinnen von 100 € müssen nun 16 € (800 €*0,02) für Zinsen bezahlt werden. Der Rest des Gewinnes beträgt 84 €, welche mit nur 200 € eingesetztem EK-Kapital erwirtschaftet wurden. Die EK-Rendite beträgt neu 42 % (84 €/200 €). Die freigewordenen 300 € (von 500 € aus Beispiel 1) müssen nun auch mindestens zum FK-Zinssatz angelegt werden, um die Lücke des absoluten Gewinns (6 € = 90 € - 84 € =300 €*0,02) auszugleichen.

Beispiel 3


Nun ändern wir die Bedingungen für Fremdkapital fundamental - plötzlich ist für das Fremdkapital ein Zinssatz von 12 % zu bezahlen (vorher 2 %). Aus dem Rohgewinn von 100 € sind plötzlich 96 € (800 €*0,12) an FK-Zinsen zu bezahlen. Für das Unternehmen verbleiben 4 € (100 € - 96 €), was einer EK-Rendite von nur noch 2 % (4 €/200 €) entspricht.

Schlussfolgerungen

Die Grundannahme für Beispiel 2 ist, dass die Gesamtkapitalrendite größer als der FK-Zinssatz ist. In einer solchen Konstellation ist es sinnvoll, eigenes Kapital möglichst durch Fremdkapital zu ersetzen. Man kann zudem noch die gezahlten Zinsen von den Steuern absetzen, was einen zusätzlichen Steuervorteil aus der Verschuldung ergibt (Tax Shield). Zinsen bedeuten Aufwand, dieser mindert den Gewinn, welcher versteuert werden muss. Dies wurde jedoch in den obigen Beispielen vernachlässigt.

Falls die Gesamtkapitalrendite kleiner wäre als der Zinssatz für Fremdkapital, dann wäre es sinnvoller, die Investition zu unterlassen und das EK zu FK-Zins anzulegen (Kapitalverzinsung zum Beispiel durch Wertpapieranlage). Dadurch würde mehr Ertrag erwirtschaftet werden und zudem kein Investitionsrisiko bestehen. Unter dieser Annahme wird klar, dass sich der Hebeleffekt nur solange positiv auswirkt, wie der FK-Zins unter der Gesamtkapitalrendite liegt.

Aus Beispiel 3 geht hervor, dass sich bei teurerem Fremdkapital oder bei einbrechender Rendite die Gesamtrendite entsprechend dem Hebel auch ins Negative kehren kann.
Quelle Wikipedia