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Alt 21.02.17
JJ-FX JJ-FX ist offline
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Zitat:
Zitat von pascalper Beitrag anzeigen
Es sind doch alle ECN Broker?!

ECN = Electronic Connected Network, es wird wohl kaum ein Broker mehr mit reinen Telefon/Fax Orders arbeiten.
Denke das ist wohl eher fürs Marketing.
Falls das erst gemeint war:

MM (Market Maker): Der MM macht, wie der Name schon sagt, den Markt, indem er – in einem gewissen Rahmen nach eigenem Ermessen – Kauf- und Verkaufspreise stellt. Da ist jetzt noch nicht zwingend etwas schlechtes, z.B. bezahlt jedes DAX Unternehmen mindestens eine große Bank oder einen Broker, um als Market Maker (heißt in dem Fall dann Designated Sponsor) dafür zu sorgen, daß jederzeit handelbare Preise für die eigene Aktie gestellt werden. Ein MM handelt zunächst immer auf eigenes Risiko, wird aber in der Regel nach Geschäftsabschluß die Positionen mit Orders anderer Kunden oder zum Markt schließen.

DD (Dealing Desk): Quasi der Market Maker Arbeitsplatz. Hier landen die Orders, die von den automatischen Systemen nicht an den Markt weitergeleitet werden, auch „B Book“ genannt. Mit anderen Worten die Verlierer. Das Gegenstück wäre der NDD (Non-Dealing Desk) Broker. In der Regel laufen alle Positionen von Cent Accounts und oft auch alle Positionen < 0,10 Lots über einen Dealing Desk, da diese kleinen Positionen von vielen Liquidity Providern nicht akzeptiert werden.

DMA (Direct Market Access): Sagt nur, daß der Broker einen direkten Marktzugang hat und die Orders dort automatisch verarbeitet werden, jedoch nicht, daß auch jede Order ohne Umweg über einen Dealing Desk an den Markt geht.

STP (Straight Through Processing): Sagt nur, daß die Orders automatisch und ohne manuelle Intervention weitergeleitet werden, aber nicht an wen. Ein solcher Broker kann also z.B. die Orders an nur einen Liquidity Provider weiterleiten, der im ungünstigsten Fall ein Market Maker ist. Eigentlich natürlich unwahrscheinlich, aber letztlich das, was FXCM gemacht hat – vorne mit NDD und STP werben und dann hinten „zufällig“ die Masse der Orders an den Market Maker routen, den man selbst mit gegründet hat und von dem man nach wie vor eine Provision erhält.

ECN (Electronic Communications Network): In einem ECN werden Preise aus unterschiedlichen Quellen (Liquidity Provider, Institutionelle Trader, Market Maker, usw.) aggregiert. Dies erfolgt in der Regel durch einen externen Dienstleister, wie z.B. Integral oder Currenex. Dabei sind nicht zwingend alle Integral Feeds gleich – der Broker kann auswählen, welche der auf Integral zur Verfügung stehenden Geschäftspartner er in seinen Feed aufnehmen will (wobei der Broker üblicherweise mit jeder Gegenpartei entsprechende Verträge abschließen muß, es sei denn, er schaltet wiederum einen Prime Broker dazwischen).

MTF (Multilateral Trading Facility): Ist ein im Devisenbereich relativ neuer börsenähnlicher Marktplatz auf dem jeder mit jedem anonym handeln kann. Das einzige mir bekannte Beispiel wäre L-MAX.

Die Begrifflichkeiten haben sich in den letzten Jahren insbesondere durch Marketing verschoben, wodurch eine klare Trennung nicht mehr ohne weiteres möglich ist. DMA + STP mit möglichst vielen Liquidity Providern ist gut und für die meisten Situationen ausreichend, für Scalping oder Hochfrequenzhandel (soweit über MT4 überhaupt möglich) sollte es schon ein echter ECN Broker sein. Wobei es auch zwischen ECN Brokern noch deutliche Unterschiede geben kann, da viele die Feeds des jeweiligen ECN Dienstleisters einfach hinnehmen und nur wenige die Feeds aktiv steuern und z.B. auch Liquidity Provider austauschen.

Im Zweifelsfall hilft nur ausprobieren, da die Auswirkungen auf das Ergebnis auch im Vergleich zwischen grundsätzlich sehr guten Brokern – teilweise auch noch je Handelsstrategie - extrem sein können.
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