Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3 (permalink)  
Alt 25.07.17
Stengah966 Stengah966 ist offline
Neues Mitglied
 
Registriert seit: Nov 2016
Beiträge: 3
Stengah966 befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Standard EAs bewerten

Ich gehe wie folgt heran:

Als erstes interessiert mich, ob ein Demo verfügbar ist. Wenn nicht, fällt der EA von vorherein flach. Testresultate, mit denen der Anbieter wirbt, sind Schall und Rauch, denen vertraue ich nicht. Die EAs arbeiten auch bei jedem Brocker anders. Positionen können je nach Lauf der Dinge unterschiedliche Signale auslösen oder unterschiedlich gemanaged werden.

Dann interessiert mich das flash money, also mit wieviel Verlust handelt der EA die laufenden (nicht geschlossenen) Trades. Gemeint sind also nicht die Verluste/Gewinne der geschlossenen Trades, mit denen jeder wirbt. Diese Größe entscheidet über die Kapitalanforderungen. Auch hier traue nie den Angaben der Anbieter.

Danach kannst du das notwendige Kapital zum maximalen DrowDown in Relation setzen. Dies entscheidet, wieviel Kapital von deinem Geld nach dem Schließen der Trades weg ist.

Anzahl Gewinntrades zu Verlusttrades ist wichtig, aber in Bezug auf das, welche Strategie der EA nimmt.

Dann teste ich das Demo als erstes für mindestens 2 Monate bei einen oder zwei Brokern (Forex ausschließlich ECN-Brocker). Danach beginne ich mit einer Minimal-Position, um zu schauen, ob die Realmoney-Resultate ungefähr dem entsprechen, was das Demo brachte (sie sind nie identisch und manchmal sind die Ergebnisse ernüchternd - wie das nur kommt...). Hier sind auch saisonale Besonderheiten zu beachten. Gut ist auch, wenn eine unerwartete größere Marktbewegung darin enthalten ist, wie die Trump-Wahl oder ähnliches. Dies ist wichtig um zu schauen, wie der EA sich verhält.

Erst dann - wenn die Ergebnisse in Ordnung sind - schalte ich das ganze wirklich scharf.

Das wichtigste ist also eigentlich, die eigene Gier in den Griff zu behalten. Vor allem ist es auch wichtig, nicht wegen des Preises des EA jetzt sofort Gewinne einfahren zu wollen.

Noch etwas zu einigen Grundsätzen:
- Es werden eine Menge unsinniger EAs angeboten. Teuer bedeutet nicht gut. Je mehr EAs ein Anbieter anbietet, um so mehr verdient er sich sein Geld mit Programmierung, statt mit Handel seiner eigenen profitablen EAs.
- Und ein guter EA kostet etwa zwischen 250 bis 400 Euro, nicht mehr.
- Kaufe keine Grid oder Martingale Produkte. Bei Hedge-Strategien muss man darauf achten, wie der Hedge genutzt wird, insbesondere ob der Hedge nicht letztlich ein Grid-System darstellt.

Alles oben ist meine persönliche Meinung. Ich habe übrigens sehr viel gelernt, indem ich die in YouTube veröffentlichten Strategien im MT4 nachprogrammiert habe. Ich brauchte zwar etwas Zeit, mich dort reinzufuchsen, aber es ist eigentlich recht einfach. Ich konnte sehr schön sehen, was Problemfelder von Strategien waren und wo die nicht erwähnten Risiken lagen.